LÄSE Z WORB: Offene See

Benjamin Myers: Offene See

Läse

Dumont, Taschenbuch, 2021, 267 S., 978-3-8321-6598-7

Es ist die Bestimmung aller Männer des Dorfes ihr Leben als Bergarbeiter in den Kohleminen im Nordosten Englands zu fristen. Schon seit Generationen ist das so. Mit 16 Jahren, nach Abschluss der Schulzeit, macht sich Robert aber auf, das Meer zu sehen, bevor auch er in die Mine steigt. Zu Fuss, und dürftig ausgerüstet, macht er sich auf nach Süden, in die Natur und die Freiheit, nach der er sich sehnt. Mit Gelegenheitsarbeiten bei Bauern verdient er sich das Nötigste. Als er sein Ziel beinahe erreicht, nimmt ihn eine imposante Frau bei sich auf. Zuerst nur für eine Tasse Tee, doch er bleibt und hilft in Haus und Hof. Dulcie, eigenwillig und alleistehend, verwickelt Robert in Gespräche, die ihn zunächst ratlos lassen. Nie hat jemand so offen mit ihm über Gott und die Welt gesprochen. Dulcie ist weit gereist und erzählt aus ihrem interessanten und geheimnisvollen Leben. Robert macht sich nützlich und erhält dafür üppige Mahlzeiten, ungewohnt, so kurz nach dem Krieg, denn es ist 1946. Er renoviert ein Nebengebäude, das verwahrlost ist, und entdeckt dabei seltsame Hinterlassenschaften. Doch Dulcie scheint sich nicht dafür zu interessieren, verstummt und wirkt in sich gekehrt, weist ihn ab. Die Hecke so zu stutzen, dass sie den freien Blick aufs Meer erlaubt, ist tabu. Robert setzt alles daran das Geheimnis zu lüften, ahnt jedoch nicht, was diese Begegnung für sein Leben bedeutet.

Ein Leseerlebnis für alle, die sich gerne mit einem Buch in eine Decke mummeln, während draus­sen der Winter stattfindet. Frohe Festtage!

Regula Bener

REGULA BENER

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